Unsere Herren-Senioren-E-Bike-Gruppe

geschrieben am 16. November 2022




Irgendwann Ende 2015 fand ich mich unter der Regie unserer Seniorenbeauftragten der Stadt Waldkirchen, Renate Cerny, in einer größeren Runde im Sitzungssaal des Rathauses Waldkirchen wieder, um gemeinsam Erwägungen über eine künftige Seniorenarbeit anzustellen und Zielrichtungen auszuloten.

Sehr bald gedieh dabei – neben vielen anderen – auch die Idee zur Gründung einer Senioren-E-Bike-Gruppe und als immer schon begeisterter Radfahrer und E-Bike-Neu-Besitzer hat man mich seinerzeit „ausg’schaut“, mich dieser Sache anzunehmen. Bereits im Dezember 2015 hatte sich dazu eine kleine Interessenten-Gruppe rekrutiert.

Am 3. Mai 2016 war schließlich unsere „Jungfern-Fahrt“. Ich weiß, dass dieser Ausdruck für eine Gruppe älterer Herren ein wenig verwegen klingt. Dennoch waren wir bei unserem ersten Start um 14 Uhr ab Bahnhof Waldkirchen, Einstieg Adalbert-Stifter-Radweg, soweit mir noch erinnerlich, schon zwölf stramme Senioren-E-Bike-Radler.

Zunächst galt es, die jeweiligen Interessen, Streckenlängen, Schwierigkeitsgrade für alle Beteiligten auszuloten und die Intervalle unserer gemeinsamen künftigen Ausfahrten festzulegen. Immerhin sollen beispielsweise auch „Herzpatienten“ problemlos mitfahren können und immerhin war unser ältester aber strammer Senioren-E-Biker um die 82 Jahre alt.

Schon bei unserer nächsten Runde, und wir haben gemeinsam beschlossen, soweit es das Wetter erlaubt, jeden Dienstag zu fahren, musste ich erkennen, dass die Devise unserer E-Bike-Männer nicht heißt, „soweit die Füße tragen“ sondern „soweit die Akkus reichen“, und ich musste auch erkennen, dass der „elektrische Rückenwind“ körperliche Leistungsgrenzen ziemlich stark verwischt.

Bei dieser zweiten durchaus recht kupierten Runde, die in Richtung ehemaliges Dioritwerk, Richardsreut-Hochstraße, Sicklinger Berg und entlang des ehemaligen Goldenen Steiges Richtung Röhrnbach und auf schönen Umwegen wieder zurückführte, habe ich vor dem Start aus fürsorglichen Gründen dringend angeraten, an mindestens drei Stellen abzusteigen. Ich habe es nur beim ersten Anstieg vorgemacht, denn alle anderen sind an mir rücksichtslos vorbeigefahren.

 

Zwischenzeitlich sind wir sieben Jahre unterwegs, es sind neue Radfahrer hinzugekommen und unsere „Einsatzstärke“ belief sich von mindestens 8 Mitfahrern (selten und bei schlechterer Witterung) bis auf maximal 18 Teilnehmer (wenn es etwas zum Essen gab).

 

Und wir haben uns gesteigert

Zu unserem Saisonabschluss-Essen Mitte Oktober 2022 haben sich noch sieben mehr, also 25 Radlmanna angemeldet.

Und das zu Recht:

Wir haben, so behaupte ich jedenfalls, heuer wieder ein recht gutes und geselliges Radljahr hinter uns. Und immerhin haben wir bei guter Witterung an bislang etwa 28 Fahrtagen x durchschnittlich 45 Kilometer x durchschnittlich 14 Mitfahrer nahezu 18.000 Kilometer zurückgelegt – und wenn ich das noch für die Jahre unseres Bestehens insgesamt mit der Zahl 7 multipliziere, dann kämen wir schon auf etwa 123.000 – 124.000 Kilometer. Dass diese durchaus stolze Leistung auch regelmäßiges gemütliches Einkehren zur körperlichen Stärkung erforderlich machte, versteht sich schließlich von selbst.

Übrigens: Einige coronabedingte Kilometer möchten wir der Richtigkeit halber von der o.a. „Hochrechnung“ abziehen.

Bisher hat unsere Ausdauer auch vor den Wintermonaten nicht Halt gemacht. Im Zwei-Wochen-Rhythmus haben wir interessante Betriebe und Einrichtungen in unserer Region besucht. Wir haben beispielsweise gesehen, wie unsere Tageszeitung hergestellt wird oder wie in einer Großbäckerei unsere Frühstückssemmeln entstehen, wie ein großer Messebauer auf internationalem Parkett funktioniert oder wie die Volksmusikakademie von innen aussieht, wie ein heimischer Unternehmer international Pferde mit Kunststoff-Hufeisen besohlt oder auch, wie ein landwirtschaftlicher Staatsbetrieb wirtschaftet und wie Bier hergestellt wird, um nur einen kurzen Auszug unserer Unternehmungen aufzuzeigen.

So, und nun steht ein weiterer Winter vor der Tür. Ich hoffe, wir bleiben alle gesund und wir können und wollen gemeinsam noch eine Weile weitermachen.

Otto Draxinger



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